KMU: Sustainable-Finance-Vorgaben der EU sorgen für mehr Bürokratie

Das umfangreiche Sustainable-Finance-Regelwerk der EU hat KMU bislang kaum Vorteile bei der Finanzierung nachhaltiger Investitionen gebracht. Statt dessen werden die Betriebe immer stärker mit innovationshemmender Bürokratie sowie mit umfangreichen Offenlegungsverpflichtungen konfrontiert, die etwa Banken oder größere Geschäftspartner an sie weiterreichen. Das zeigt die Studie „Sustainable Finance im Mittelstand“ , für die DIHK, Eurochambres und SMEunited EU-weit 2141 Unternehmen befragt haben.

Grundsätzlich gewinnt das Thema Sustainability unter KMU immer weiter an Bedeutung. Der Studie zufolge investieren knapp 60 Prozent in die entsprechende Transformation des Unternehmens. Von diesen Investitionen sind jedoch nur 35 Prozent extern finanziert, und lediglich 16 Prozent dieser externen Finanzierung kann als Sustainable Finance klassifiziert werden. Als Hauptgrund wird angeführt, dass die existierende Sustainable-Finance-Regulierung nicht auf KMU ausgerichtet ist und daher einfacher und individueller werden muss. 
Gleichzeitig identifiziert die Studie mehr Berichtspflichten für KMU. Denn zu den Sustainable-Finance-Regulierungen gehören etwa die EU-Taxonomie zur Klassifizierung von wirtschaftlichen Aktivitäten, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zur Berichterstattung über die Nachhaltigkeit der Unternehmen und die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) für Finanzinstitutionen. Diese Regelwerke betreffen KMU zwar häufig nicht direkt, beziehen sie jedoch indirekt mit ein, indem sie vielfältige Berichtspflichten gegenüber großen Unternehmen oder Banken erfüllen müssen. Diese Trickle-Down-Effekte entstehen über beispielsweise über die Offenlegungsverpflichtungen mit Blick auf Wertschöpfungsketten oder über das Management von Finanzierungsrisiken.

Im Zuge der Studie gaben insgesamt 19 Prozent der nicht berichtspflichtigen KMU an, von solchen indirekten Berichtspflichten betroffen zu sein. Allerdings gab es Unterschiede in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße. Bei den mittleren Unternehmen sind demnach 35 Prozent betroffen, bei den Kleinstunternehmen nur 9 Prozent.


Erstellt von (Name) E.R. am 19.10.2023
Geändert: 19.10.2023 09:56:47
Autor:  Petra Hannen
Quelle:  DIHK
Bild:  Bildagentur PantherMedia / Nomadsoul1
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