Deloitte: Deutsche Finanzvorstände beurteilen Geschäftsaussichten pessimistisch

Deutsche Unternehmen leiden unter dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Das zeigt der 24. CFO Survey von Deloitte, in dem sich 193 Finanzvorstände deutscher Unternehmen zu ihren Einschätzungen und Erwartungen äußern. Fast die Hälfte der Befragten beurteilt die Situation mittlerweile schlechter als noch vor drei Monaten. Großunternehmen sind von diesem negativen Umschwung stärker betroffen als Mittelständler. Auch bei den Branchen gibt es Unterschiede: Besonders schlecht sind die Aussichten in der Baubranche, im Maschinenbau und in der Automobilbranche, etwas besser im Handel und der Konsumgüterindustrie.

Zu den Ursachen für die Verschlechterung des Stimmungsbilds gehören vielfältige, inzwischen bereits länger anhaltende Risiken. Am wichtigsten sind der Fachkräftemangel (64 Prozent), die steigenden Lohnkosten (62 Prozent) und die nachlassende Inlandsnachfrage (58 Prozent). Bei exportorientierten Unternehmen kommen verschiedene geopolitischen Risiken hinzu.
Diese Unsicherheiten spiegeln sich bei den Kennzahlen der Unternehmen. Einerseits erwarten die Finanzvorstände leicht steigende Umsätze, gleichzeitig jedoch sinkende operative Margen sowie Veränderungen bei Investitionen und Beschäftigung. In der Automobilindustrie beispielsweise wollen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten weniger investieren, während in der Konsumgüterindustrie rund 60 Prozent der befragten Unternehmen mehr Investitionen planen. Auch bei den Beschäftigungsplänen unterscheiden sich die Branchen: Während die Hälfte der befragten Unternehmen aus der chemischen Industrie im kommenden Jahr weniger Einstellungen plant, erwarten Finanzvorstände im Dienstleistungssektor eher eine personelle Zunahme. 

Vor diesem Hintergrund haben Kostensenkungen für 68 Prozent der Befragten die höchste Priorität. Außerdemn wollen sie die Automatisierung (45 Prozent) und die Digitalisierung (42 Prozent) vorantreiben. Investitionen für die Erschließung neuer Märkte sind dagegen nur bei 20 Prozent der befragten Unternehmen geplant. 

Die fehlenden Fachkräfte sind dem Deloitte CFO Survey auch in der Finanzfunktion eine große Herausforderung. Insbesondere Großunternehmen haben demnach erhebliche Probleme, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter der Finanzfunktion aufzubauen. Entsprechend könne sich die Prozess- und Systemlandschaft innerhalb der Finanzfunktion nicht in einem adäquaten Tempo weiterentwickeln. Die CFOs könnten dem Fachkräftemangel mit verstärktem Outsourcing begegnen, nutzen diese Option bislang jedoch kaum. In vielen Unternehmen sei allerdings eine zukünftige Auslagerung in der Diskussion, besonders in Bereichen wie Application Management System, Daten- und Prozessmanagement oder Transformations-Know-how. 


Erstellt von (Name) E.R. am 01.12.2023
Geändert: 01.12.2023 08:34:04
Autor:  Petra Hannen
Quelle:  Deloitte
Bild:  Bildagentur PantherMedia / Valeriy Kachaev
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